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Tokyo International Anime Fair 2012

by welkamro

Fragt man den Deutschen Otto-Normalverbraucher nach den Begriffen, die er sofort mit dem Wort „Japan“ assoziiert, hört man in der Regel folgendes: Sushi, Unterhaltungselektronik, Samurai und vor allem: Mangas und Animes. Kein Wunder: Mangas sind in Japan ein Milliardengeschäft und längst in den Westen rübergeschwappt. Beste Voraussetzungen also, um auch diesem Phänomen eine eigene Messe zu widmen.

Falls Sie zu der Randgruppe gehören, die noch nie das Wort „Manga“ gehört haben: Es sind Comics. Wer als Europäer zum ersten mal ein solches, japanisches Kunstwerk in den Händen hält, fühlt sich schnell überfordert: Ein Manga wird traditionell von Rechts nach Links und von Oben nach Unten gelesen. Das ist in Japan bei Büchern so üblich.
Animes wiederum sind japanische Animationsfilme, die oftmals auf Manga-Comics basieren und auch den selben Zeichenstil haben.
Mangas und Animes sind fest in der japanischen Kultur verwurzelt, und können teils skurrile Formen annehmen: von phantasievollen Liebes-Schmonzetten für pubertierende Mädchen über Anleitungen für Teezeremonien bis hin zu einer breiten Comic-Pornoindustrie kennt die Phantasie der japanischen Künstler absolut keine Grenzen.

Als einer der großen Wirtschaftszweige der japanischen Verlagshäuser werden rund um das Thema „Manga“ andauernd neue Messen aus dem Boden gestampft, eine davon ist die seit 2002 jährlich in der „Tokyo Big Sight“ gastierende „International Anime Fair“. Wenn man wie ich nun schon ein paar japanische Messen gesehen hat, bietet sich einem zunächst das gewohnte Bild: Bunte, leuchtende Stände, bunte, leuchtende Standhostessen und bunte, leuchtende Figuren im XXL-Format. Die Unterschiede zwischen Manga- und Businessmesse halten sich erstaunlicherweise in Grenzen.

Dass sich die Hostessen landestypisch in ihrer Sonntags-Manga-Kleidung präsentieren, braucht man eigentlich schon gar nicht mehr erwähnen. Das ist hier natürlich eine Selbstverständlichkeit. Anders als in Deutschland, wo es auf Videospielmessen oder der Buchmesse in Frankfurt auch einige, aufwändig gekleidete Hostessen herumtanzen, bedanken sich hier die japanischen Comic-Hostessen sogar, dass man sie fotografiert hat, und nicht umgekehrt. Höflichkeit ist hier einfach das A und O.

Der Rundgang durch die Messe erinnerte mich spontan an einen Spaziergang durch den Stadtteil Shibuya am Wochenende: Die Stände bunt und hell wie die großen Wolkenkratzer, viele Menschen, alle drei Meter bekommt man eine Broschüre in die Hand gedrückt (oder Taschentücher), zudem ein Lärm wie auf einen Konzert.

Überall auf der Messe verteilt stehen Lautsprecher, aus denen die Titelsongs von mehr oder minder bekannten Serien quäken. Das ist am Anfang ganz witzig, problematisch wird es erst, wenn sich die Sounds zwischen mehreren Ständen vermischen. Heraus kommt ein quietschiger, japanischer Sprachenbrei, eine Melodie ist bei dem Geräusch-Cocktail auch nicht mehr auszumachen. Das scheint aber die wenigsten Japaner zu stören. Wahrscheinlich dudelt die Musik sowieso die ganze Zeit als Dauerschleife in ihrem Kopf, sie kennen es ja nicht anders.

Oft kann man sich an großen Messeständen, wie dem zum 20. Jubiläum der beliebten Anime-Serie „Crayon Shin-chan“ (ja, die gab es vor vielen Jahren auch in Deutschland auf RTL 2) auf riesigen Monitoren Ausschnitte von verschiedenen Folgen angucken. Danach kann man sich einen Klebezettel und einen Stift nehmen, Glückwünsche für den Protagonisten Shin-chan draufkritzeln und an eine große Wand heften.
Das war es dann aber leider auch schon mit Entertainment am Stand. Ich hatte doch etwas mehr Show erwartet. In Deutschland versucht man oft, die Masse vor einem Stand aufzukochen, ihnen billige Werbeartikel zuzuschmeißen, zuzusehen, wie sich die Besucher fast drum prügeln (hab ich alles schon erlebt).
Hier geht alles etwas gesitteter zu, und ufert nicht so stark aus, wie auf deutschen Publikumsmessen.

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